3D-DruckDruck-Praxis

Unterschied zwischen SLA und DLP-Druckern

Anycubic hat vor wenigen Tagen den neuen Anycubic Photon D2 vorgestellt, der wie der Name schon sagt, nicht auf einen LCD-Screen setzt, sondern auf DLP.

Die LCD-Technik verbraucht nicht nur eine Menge Energie, auch die LCD-Panels hatten nur eine begrenzte Lebensdauer (ca. 2.000 Stunden) und müssen dann ausgetauscht werden. Für den Photon D2 wird die Lebensdauer des Projektors mit 20.000 Stunden angegeben.

Wer schon immer wissen wollte, was der Unterschied zwischen der DLP und SLA-Technologie ist sollte sich einmal dieses (sehr) ausführliche und detaillierte Video anschauen:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Nur Bahnhof verstanden? Okay dann versuche ich es einmal mit einfachen Worten zu erklären

Kurzfassung: Unterschiede SLA und DLP

Stereolithograph apparatus (SLA): Drucker die diese Technik verwenden verfügen über ein  Mono-Display mit einer LED-Matrix aus rasterförmig angeordneten UV-LEDs. Das Licht der UV-LED´s wird über eine weitere Schicht aus Acryl-Kugeln gleichmäßig verteilt um eine gleichmäßige Ausleuchtung zu erreichen. Über das Mono-Display werden nun einzelne Bereiche für das UV-Licht abgedunkelt bzw. an anderen Stellen lichtdurchlässig. An den durchlässigen Stellen wird dann das Resin ausgehärtet. Und hier erkennt man auch schon das Problem, es wird immer die komplette LED-Matrix aktiviert, egal ob an dieser Stelle gehärtet werden soll, oder nicht. Das Filtern erfolgt über den darüberliegenden Screen. Dies verursacht natürlich eine entsprechende Wärme und muss gekühlt werden, um den Drucker nicht zu beschädigen, der Energieverschwendung ist daher recht hoch um den Drucker zu betrieben. Zudem verliert der Mono-Display durch das UV-Licht mit der Zeit seine Funktion.

Digital Light Prozessing (DLP): DLP-Drucker setzen auf eine komplett andere Technik als SLA-Drucker. Die von Texas Instruments gefertigte Kombination aus Mikrospiegeln und Linseneinheit ist das Herzstück des Photon D2. Auf einem Sensor sind viele kleine Gelenken gelagerte Mikrospiegel aufgebracht, die in verschiedene Richtungen geneigt und gekippt werden können. Das UV-Licht wird direkt über Mikrospiegel so an die Stelle gelenkt, an der sie benötigt wird. Über eine darüber befindliche Linse wird der Lichtstrahl vergrößert und über einen Reflektor direkt auf das flüssige Harz projiziert. Die DLP-Technik verbraucht daher weitaus weniger Energie und erzeugt auch weniger Wärme. Die Ersparnis liegt hier bei ca. 75% gegenüber der LCD-Technik.

Technisch ist DLP dem SLA somit überlegen, aber kann es mit der bereits über Jahre erprobten Technik mithalten? Wie bereits erwähnt, ist der Photon D2 mit einer Mikrospiegel Linseneinheit von Texas Instruments ausgestattet, die bekanntlich einer der führenden Hersteller von DLP-Beamer-Technologien sind. Hier wird die DLP-Technik wegen der wesentlich höheren Lichtausbeute schon seit Jahren eingesetzt. Ob das ganze nun auch in einem 3D Drucker funktioniert, wird man sicherlich in Zukunft sehen.

Torsten Schmitt (Pixelaffe)

Geboren 1976 im schönen Schwetzingen und nicht weggekommen. Ich habe somit den Aufstieg des Internet miterlebt und beruflich auch vorangetrieben. Hier schreibe ich über all die Technologien die mir auf meiner Reise durch das "Neuland" auffallen. Wenn ihr mir was für einen Kaffee oder neue Gadgets zukommen lassen wollt, könnt ihr das gerne über www.paypal.me/pixelaffe tun

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"